Der Unterschied zwischen Gewinnen und nicht Verlieren

Heute möchte ich den Blick auf ein Thema lenken, welches intuitiv ziemlich unsinnig klingen mag. Denn was soll schon der Unterschied zwischen dem Gewinnen eines Spiels und dem nicht Verlieren eines Spiels sein. Vom Ergebnis her ist damit natürlich gemeint, das der Gegner das Spiel verloren hat und ihr das Spiel gewonnen habt. Wichtig ist für diese Unterscheidung der Spielverlauf der Partie. Entscheidend sind in diesem Zusammenhang die Spielanteile, die ihr und euer Gegner habt.

Verlieren durch zu viele Spielanteile

Konkret meine ich damit, wie viel Ballbesitz ihr im Vergleich zu eurem Gegner auf den einzelnen Stangen habt und wie viele Offensivaktionen ihr im Verhältnis zu eurem Gegner ausführt. So kann es durchaus vorkommen, dass ein Spieler ein Spiel verliert, obwohl er viel mehr Bälle auf der 3 und 5 hatte und auch generell „mehr vom Spiel hatte“. Dies ist durchaus auch mit anderen Sportarten wie z.B. dem Fußball vergleichbar. Nur weil eine Mannschaft 70% Ballbesitz und viermal so viele Pässe wie der Gegner gespielt hat, heißt es noch lange nicht, dass diese Mannschaft am Ende auch gewinnt. Vielmehr kann auch die Mannschaft mit weniger Spielanteilen durch einen entscheidenden Konter und eine konzentrierte Verteidigungsleistung das Spiel gewinnen.

Diese Situation ist natürlich nur teilweise auf den Tischfußball übertragbar. In erster Linie ist der Unterschied, dass Fußball ein zeitbasiertes Spiel ist. Nach 90 Minuten und gegebenenfalls Nachspielzeit etc. ist das Spiel eben vorbei. Beim Tischfußball entgegen endet das Spiel erst, wenn die ausreichende Anzahl an Toren durch einen Spieler erzielt wurde. Trotzdem lässt sich etwas für den Tischfußball übertragen. Man kann bewusst Spielanteile abgeben und dadurch das Spiel am Ende gewinnen.


Ein konkretes Beispiel wäre das Rausspiel von hinten. Angenommen man schießt aus dem Verteidigerbereich und hat bei der Deckung des Gegners kaum eine Chance ein Tor zu erzielen oder einen erfolgreichen Pass zu spielen. Jedes Mal, wenn man es versucht, landet der Ball beim Gegner auf der 3 oder landet in der eigenen Box. In solchen Situationen kann es sinnvoll sein, den Ball einfach in den gegnerischen Verteidigerbereich zu Spielen und gar nicht erst zu versuchen, ein Tor zu erzielen. Damit gibt man bewusst Spielanteile an den Gegner ab.

Gewinnen durch das Vermeiden von Fehlern

Allerdings hat man nun die Chance, die Fehler des Gegners zu nutzen. Wenn man selber z.B. auch das Rausspiel des Gegners sehr gut verteidigt, wird man langfristig mit dieser Strategie weniger Ballverluste auf die 3 haben und Tore kassieren und wahrscheinlich das Spiel für sich entscheiden. Man spekuliert also darauf, dass man die Schwachstellen des Gegners für sich ausnutzen kann und nimmt dabei in Kauf, dass man das Ergebnis ein Stück weit aus der Hand gibt. Denn wenn der Gegner die entsprechenden Fehler nicht macht, dann verliert man das Spiel. Wenn er hingegen Fehler spielt, dann kann man mit geringerem Spielanteil und Einfluss auf das Ergebnis das Spiel gewinnen.

Daher kommt auch die Unterscheidung, die ich in der Einleitung vorgenommen habe. Gefühlt gewinnt man mit dieser Strategie nämlich nicht wirklich das Spiel. Vielmehr verhindert man die Niederlage durch eigene Fehler und man lässt den Gegner das Spiel verlieren. Dies sollte nach meiner Ansicht nicht die Standardstrategie sein. Zunächst würde ich immer versuchen, mit den eigenen Mitteln das Spiel zu gewinnen. Aber wenn ich eine bestimmte Fehlerquelle ausmache, die ich auch nicht innerhalb eines Spiels abstellen kann, dann kann das Abgeben von Spielanteilen die beste Option sein, um das Spiel am Ende doch noch zu gewinnen.

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